Philosophie

Die Philosophie hinter meiner Art, wie ich massiere und berühre, basiert auf drei persönliche und drei inhaltliche Fundamente.

 


Die drei persönlichen Fundamente

Erstens wäre da die Ausbildung zum Physiotherapeuten, durch die ich fundiertes Wissen in Anatomie und Körperfunktionen, gesunde wie geschwächte, erworben habe.

 

Zweitens habe ich auf dieser Basis mancherlei körperorientierte Ansätze kennengelernt und tiefer erforscht, die über den menschlichen Körper hinaus unser ganzes System in eine Behandlung integrieren. Ausgangspunkt ist stets unsere leibliche Seins-Weise hier auf Erden. Wenn wir dies genügend wertschätzen, beachten und akzeptieren, dann eröffnen sich auch Wege, wie wir mit unseren Gedanken, Emotionen und Bedürfnissen (mitunter Begierden) in einen schöpferischen, inspirativen Kontakt kommen.

Diese am Körper ausgerichteten Ansätze prägen und unterstützen mich dabei, wie ich Menschen berühre, bewege und begleite. Unter den Ansätzen ragen Lomi, Shiatsu, Sanjo und Tantra besonders hervor.

 

Drittens lasse ich mich immer wieder neugierig auf weitere Erfahrungen ein. So war es früher in meinem Theologiestudium, so ist es bis heute beim Bergsteigen, in weiteren Ausbildungen und andauernden persönlichen Prozessen, die von den körperbasierten Ansätzen freigesetzt und getragen werden.

 

Wie in meinem Leben selbst, empfinde ich diese Fundamente (Wissen, Ganzheitlichkeit, Offenheit) als einen Weg zu tieferer Gelassenheit, zu mehr Vertrauen, Lebendigkeit und Leichtigkeit.

 

Diese Philosophie der Berührung möchte ich im Folgenden noch konkreter werden lassen mit den in meinen Augen drei wichtigsten inhaltlichen Aspekten: Körperliche Entspannung, ausgeglichenem Nervensystem und achtsamen Berührungen.

 

 


Die drei inhaltlichen Fundamente

Körperliche Entspannung

Die körperliche Entspannung sehe ich als eine der wichtigsten Aufgabe unserer Zeit. Es gibt gewiss große Herausforderungen in unserem Leben, unserer Arbeit, in Politik und Gesellschaft. Doch solange wir in unserem eigenen Nervensystem stets getrieben und gestresst sind, treiben wir diese Herausforderungen quasi vor uns her, versteigen uns in Aktionismus. Wer spätestens hier das Übel vom Nichts-Tun wittert, dem möchte ich aus den Erfahrungen sämtlicher Massagen sagen, dass es genügend zu tun gibt, bis wir endlich wieder loslassen können und sich unser Herz öffnet.

 

Es braucht nicht immer gleich tiefere und längere Prozesse in der Körperarbeit, wie ich sie bei taloha bodywork anbiete. Ein wunderbarer Einstieg ist einfach mal eine wohltuende Massage - sich Zeit nehmen und selbst beschenken.

 

Körperliche Entspannung umfasst weit mehr als lockere Muskeln, geschmeidiges Gewebe, gute Durchblutung. Sich entspannen zu können bedeutet auch ein längeres Ausatmen, manchmal ein Seufzer und dann wirklich zur Ruhe kommen. Was dann passiert ist der eigentliche Kern von körperlicher Entspannung: Das eigene Nervensystem schaltet um in den Sozialmodus, der Blickwinkel weitet sich wieder. Dieser Teil des Nervensystems macht uns kreativer und kommunikativer. Körperliche Entspannung unterstützt die Balance unseres Nervensystems.

 


Ausgeglichenes Nervensystem

Ein ausgeglichenes Nervensystem wünscht sich jeder. Wenn wir uns im Einklang fühlen, ausbalanciert und ausgeglichen, dann schwingt sogleich auch Gesundheit und Vitalität mit. Im weiteren Sinne sogar Heil-SEIN. Selbst wenn uns das nicht permanent gelingt, darauf ist letztlich unser Leben ausgelegt. Tagtäglich bemühen sich alle Zellen, milliardenfach, um Balance und Gesundheit. Ich könnte nun noch lange philosophieren, was gesund ist. Bestimmt mehr als ein intakter Stoffwechsel. Es geht auch um den Einklang mit sich selbst, um Verbindung zu sich selbst.

 

Ein ausgeglichenes Nervensystem unterstützt unsere Zellen und letztlich unser Empfinden, wie wir mit uns verbunden sind, wie alles quasi im Fluss ist. Das heißt auch, dass es neben Entspannung und Sein natürlich ein Tun, ein aktiv sein gibt. Nur haben wir diese aktive Seite unseres Nervensystems von klein auf so trainiert, haben so viel darin auch investiert, dass uns die Balance abhanden gekommen ist.

 

Neuere Forschungen zeigen immer deutlicher, dass die entspannende Seite unseres Nervensystems dafür sorgt, wie wir mit Neuem, mit Fremdem, mit Anderen umgehen. Im entspannten Zustand lässt sich leichter denken, kreativ werden und kommunizieren. Hier gibt es weniger Tunnelblick und Engstirnigkeit. Wir sind nicht bloß gelassener gegenüber den Dingen, die wir nicht ändern können. Uns gelingt viel leichter ein Perspektivenwechsel, der doch noch zu einer Lösung führt.

 

Ein solches Nervensystem, das sich in Balance befindet oder das wir dorthin bringen möchten, lässt sich auf verschiedensten Wegen erreichen. Eines aber haben alle Wege gemeinsam: Sie brauchen Zeit. Mal abgesehen von einer gewissen Disziplin - ich spreche lieber von Regelmäßigkeit, um die mahnende Aggression gleich wieder zu besänftigen - brauchen unsere Nervenzellen einfach Zeit und Raum, in dem sie den Ausgleich quasi ausprobieren. Es ist inzwischen allgemein bekannt, dass wir nur durch Üben und Benutzen des Erübten etwas Neues erschaffen und dann erhalten können.

 

Ein wunderbarer Weg hin zu einem ausgeglichenerem Nervensystem bietet die körperliche Entspannung mit Hilfe von Berührung und Massage. Eine Berührung ermöglicht uns recht leicht, in den Augenblick zu kommen. Schweifen wir durch Gedanken oder Emotionen immer mal wieder ab, so gelingt es uns meist ganz gut, über die Berührungen einer wohltuende Massage zurück in den Körper und somit in den Moment zu finden. Und die Berührung vermittelt noch eine weitere Information, die ein ausgeglichenes Nervensystem immer wieder benötigt: Sicherheit und Geborgenheit. Wenn wir uns den massierenden Händen anvertrauen können, dann können wir uns den Berührungen öffnen. Dies öffnet auch Geist und Seele. Ich finde, damit dies wirklich geschehen kann, was hier so leicht beschrieben klingt, braucht es noch einen letzten Aspekt: Achtsamkeit.

 


Achtsame Berührungen

Achtsame Berührungen verhelfen uns auf wohltuende, liebevolle Weise in die körperliche Entspannung und damit zu einem ausgeglichenen Nervensystem. Achtsamkeit ist beinahe schon zu einem Modewort geworden. Im Grunde steht hinter der achtsamen Berührung etwas sehr Einfaches: Da-Sein dürfen, Raum geben für das, was jetzt nun mal da ist, warum auch immer. Das Warum ist nicht sofort von Bedeutung. Doch wie so oft sind die einfachen Dingen nicht gleich leicht.

 

Achtsame Berührungen wollen nichts. Wirklich? Ja, wirklich! Es ist mit am schwersten, diese Absichtslosigkeit zuzulassen. Denn selbst Entspannung wollen sie nicht, können sie nicht erzwingen. In der achtsamen Berührung liegt vielmehr die verführerische Einladung zum Loslassen. Die Massage als Flirt, als Versuch zu spielen.

 

Achtsame Berührungen als Spiel, getragen von der Naivität der Leichtigkeit, stützen sich letztendlich doch auf dem Fundament von Vertrauen und Sicherheit. Hier wird es nicht ernst, aber schon sehr tief und wesentlich. Diese Dimensionen, die aufsteigen ins Spirituelle und wurzeln im Urvertrauen, in der Liebe, müssen freilich nicht oder nicht immer so offensichtlich in einer Massage bei taloha-massagen auftauchen. Um allen Schwingungen, den bekannten wie den verborgenen, ihren freien Lauf zu lassen, bedarf es zumindest von meiner Seite den Raum dafür zu öffnen, die Möglichkeit dafür da zu sein..

 

Achtsame Massagen und Berührungen sind bei mir keine Floskeln, sondern der Kern meiner Arbeit, dafür steht taloha. Dies wird hoffentlich von der ersten Behandlung an spürbar.

Ich wünsche es Dir von Herzen.